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Behördenchaos

Bevor es richtig losgeht nach Indien, machte ich mich im Januar erst einmal auf den Weg nach Frankfurt am Main zu meiner Organisation um mich dort mittels eines Seminars auf meinen Freiwilligendienst vorzubereiten. Dort erhielten wir alle nötigen Informationen, was noch zu tun sei, wie man ein Visum beantragt, was ich alles mitnehmen muss und was ich in meinem Verhalten dort vor Ort beachten müsse. 

 

Ein wichtiges Thema ist die Beantragung des Visums. Ich benötige für meinen Freiwilligendienst ein Arbeitsvisum. Dieses stellt sich zurzeit aber als größere Hürde heraus als gedacht. In Deutschland gibt es vier indische Konsulate, bei denen man je nachdem in welchem Bundesland man wohnt ein Visum beantragt. Ich gehöre demnach nach Berlin. Leider vergibt das Berliner Konsulat zurzeit nur sehr ungern Arbeitsvisa, und ohne Bachelor (oder anderen Studienabschluss) schon gleich gar nicht. Mein erster Antrag wurde abgelehnt und auch meine Ostdeutschen Mitfreiwilligen haben bisher nur absagen bekommen. Also machte ich mich auf den Weg nach Berlin, mit dem festen Ziel persönlich mehr zu erreichen. Die Mitarbeiterin wollte meinen Antrag partu nicht weiterreichen und gab mir meinen Reisepass wieder mit. Auch ein Gespräch mit meinem Freiwilligenbeauftragten (David) der DIZ konnte nicht weiterhelfen. Also musste ich unverrichteter Dinge wieder nach Merseburg zurück fahren.   

Hoffentlich kann ein Kontaktmann meiner Organisation am Freitag bei einem Termin im Konsulat mehr erreichen, wir warten ab und drücken Daumen, dass es etwas bringt und unsere Visaanträge bewilligt werden. David riet uns dazu nur Geduld zu bewahren und entspannt zu bleiben, da es keine nachvollziehbaren Gründe für diese Probleme gäbe (fast alle anderen Freiwilligen haben bereits ihr Visum und sind teilweise auch schon in Indien). Wenn es dazu Neuigkeiten gibt, werde ich mich auf jeden Fall wieder melden. 

 

Eine weitere komplizierte Baustelle sind meine Impfungen, hierfür befragte ich meine Hausärztin, diese ging allerdings erst einmal für zwei Wochen in den Urlaub, sodass ich Kontakt zum Vertretungsarzt aufnahm. Diese erklärte mir, dass ich für die Impfungen ein Visum benötige, wofür und warum das nun schon wieder so sein soll, ist mir ein Rätsel. Schließlich kann man sich auch gegen Tollwut impfen lassen wenn man nicht nach Indien reist, aber gut durch die ganze Visumsgeschichte habe ich ja noch ein bisschen mehr Zeit mich mit ihr herumzuschlagen und ihr zu erklären, dass ich, sollte ich dieses Visum jemals bekommen bestimmt keine Zeit und Nerven habe mich noch ausgiebigen Impfungen zu unterziehen. 

 

Und ich hatte gedacht, der Stress um meine Bachelorarbeit wird das anstrengendste vor der Ausreise, welch großer Irrtum!!