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Advent, Weihnachten und Silvester

Endlich habe auch ich es geschafft mal wieder zu schreiben. Ich weiß es ist lange her und viele haben schon gefragt was mit mir los ist, aber irgendwie hab ich es nicht hinbekommen zu schreiben und dann war auch schon Weihnachten ;).

 

Ich muss sagen die Zeit ist so schnell vergangen und ich bin inzwischen richtig hier angekommen und baue mir langsam mein Leben auf. Neben den unzähligen Deutschstunden, oder mehr Gesprächsrunden, treffe ich mich auch noch mit Schülern und rede meist deutsch mit ihnen. Auch zu meinen Kollegen habe ich immer mehr Kontakt und bin sehr über die Offenheit der Menschen begeistert.

Auch mit der Sprache wird es langsam besser, letztens hat mich eine Schülerin sprachlos angeschaut und meinte, wo hast du so gut sprechen gelernt, dabei habe ich sie nur gefragt ob sie wirklich den ganzen Tag dort gesessen hat. (es gibt hier so eine Art Putzplan, das heißt jeden Tag bleiben drei Schüler im Konvikt und räumen das dreckige Geschirr auf, kümmern sich um die Reinigung der Flure und passen auf, dass niemand fremdes ins Konvikt kommt ;)).

 

Ich muss sagen so schwer es mir am Anfang der Adventszeit gefallen ist, aber irgendwie hat es dieses Land geschafft mich in Weihnachtsstimmung zu versetzten, ob das nun an der unendlichen Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen, den Miniweihnachtsmärkten mit Cürtös (lecker ungarischer Kuchen, der über dem Feuer gebacken wird), Glühwein und Schlittschuhbahnen oder die Vorbereitung im Kindergarten, im Konvikt und der Schule auf Weihnachten liegt weiß ich nicht. Was sicherlich auch dazu beigetragen hat war mein Aufenthalt in Cluj Napoca am 2.Advent. Ich habe mich mit drei Freiwilligen von Kulturweit (FSJ-Programm des Außenministeriums)getroffen und wir sind über den Clujer Weihnachtsmarkt gelaufen und haben Weihnachtsgeschenke gekauft und die super beleuchtete Stadt genossen, ich muss sagen, es war sehr schön.

 

Als Weihnachten dann immer näher kam, gab es auch viele viele Weihnachtsfeiern, von allen möglichen Einrichtungen. So gab es hier im Konvikt ein Weihnachtliches Programm, zu dem sogar der Bischof gekommen ist. Auch gab es in der Kathedrale ein Weihnachtsprogramm mit anschließendem Weihnachtslieder singen, vom Hám János Gymnasium. Anschießend hat der Bischof alle Lehrer und Kindergärtnerinnen eingeladen um ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten und alle haben Lieder gesungen. Es ist echt erstaunlich, das viele Menschen ein oder zwei deutsche Weihnachtslieder kennen und singen können, so bin ich auch nicht ganz zu kurz gekommen. Ich habe festgestellt, dass die Menschen sehr gerne und viel singen also jetzt zu Weihnachten. Selbst die Kindergarten Kinder haben ein Programm für ihre Eltern gestaltet, natürlich in deutscher Sprache.

 

Dann irgendwann hatte ich schließlich Ferien und konnte mich freuen, als ich Tino endlich am 21. 12. vom Bahnhof abholen konnte, allerdings hatte er drei Stunden Verspätung, sodass er erst abends da war. Die letzten Tage vor Weihnachten haben wir uns noch ein bisschen die Stadt angesehen. Wir wollten auch einen Supermarkt namens Auchan suchen. Deshalb fragten wir die nette Empfangsdame wie man am besten dort hinkomme. Sie riet und mit dem Bus zufahren, wir entschieden uns aber zu laufen. Ein sehr großer Fehler!! Nachdem wir uns nach etwa 2 Stunden laufen mitten in der Pampa wiederfanden, merkten wir, das wir irgendwie falsch waren und kehrten um. Als wir die Zivilisation dann wieder erreicht hatten fanden wir ein Werbeschild, auf dem stand Auchan- 8 Minuten, also liefen wir weiter, bis zum nächsten Werbeschild, wieder 8 Minuten. Nachdem wir dann vier weitere Schilder gefunden hatten (überall 8 Minuten) gaben wir es schließlich, völlig gefrustet ganz auf ;).

 

Auch die Feiertage verliefen für uns sehr abenteuerlich. Am 24. haben wir es uns erstmal mit allen möglichen Süßigkeiten, Plätzchen und Stollen aus der Heimat gemütlich gemacht und uns dann gegenseitig beschenkt. Dann nach sind wir losgegangen um etwas zu essen, allerdings stellten wir fest, dass nichts offen hat, also mussten wir uns mit Brot und Obst begnügen. Als wir dann wieder im Hotel angekommen waren hat Tino sich dann aufs Bett gelegt und war irgendwie krank, worauf der geplante Kirchenbesuch ausfiel und wir uns einen gemütlichen 25. Dezember im Bett machten. Am 26. lud uns eine Kollegin aus dem Kindergarten abends zum Essen ein. Es war sehr interessant und schön. Die erste Frage, die uns gestellt wurde war: „Hart oder nicht so Hart“ -ratloses schweigen von mir und Tino, dann folgte die Erklärung: „viel Alkohol oder nicht so viel“. Im Endeffekt erhielt ich dann einen Kirschlikör und Wein mit Cola (was Tino sehr verstörend fand). Das Essen war sehr lecker und wir beide hatten am Ende das Gefühl zu fast platzen, da wir noch ganz viel Kuchen essen mussten ;).

 

Die Restlichen Tage verliefen relativ normal und entspannt, bis wir dann am 30. Nach Budapest aufbrachen, wo wir dann einen Tag später mit meinen Mitfreiwilligen Silvester feierten. Wir gingen zu einer Party, von einer anderen Freiwilligen, die in eine Wohnung direkt an der Donau, mit Blick auf das Parlament hat. Um Mitternacht gingen wir dann auf die Margaretenbrücke und genossen den Blick auf die Stadt und das Feuerwerk. Leider gab es kein organisiertes Feuerwerk, aber trotzdem war es sehr schön.

Den 1. Und 2. Januar verbrachten Tino und ich damit uns die Stadt anzusehen und ein bisschen zu entspannen.

 

Alles in allem war es eine sehr schöne, wenn auch ein bisschen Chaotische Zeit, aber ich glaube ich werde es nie vergessen.

So nun bleibt mir nur noch euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr zu wünschen ;)

 

Allerliebste Grüße und Puszi aus Rumänien

 

Eure Lidvina