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Hampi

Heute melde ich mich mal wieder mit einem neuen Artikel. Ich war die letzten drei Tage mit meinem Mitfreiwilligen Jan (aus Jaipur) in Hampi, das ist ein kleiner Ort hier in Karnataka. 

 

Hampi ehemals Vijayanagar (Stadt des Sieges) war die Hauptstadt des gleichnamigen südindischen hinduistischen Königreichs (1336-1565) und war für damalige Verhältnisse mit 500.000 Einwohnern eine sehr große und auch eine sehr reiche Stadt. Allerdings wurde dieses Königreich von den Sultanen aus den nördlich angrenzenden Staaten besiegt, geplündert und zerstört, wovon sich das heutige Hampi nie wieder erholt hat. Dennoch kann man die alten Tempelruinen genießen, die im 19. und 20. Jahrhundert entdeckt und ausgegraben wurden. Außerdem kann man die wunderschöne Natur genießen, beispielsweise die einzigartige Felsenlandschaft die die Stadt umgibt oder die Bananenplantagen, die sich durch die Felsen ziehen und der Fluss an dem Hampi liegt und der von den Einheimischen zum Baden und Waschen genutzt wird. 

 

Jetzt ist es ein kleines Dorf das im Prinzip ausschließlich vom Tourismus lebt, also ist in etwa jedes zweite Haus dort ein Guesthouse oder ein Restaurant und so ziemlich alle der Einwohner arbeiten in der Tourismusbranche. Es gibt sehr viel Souvenir Shops, Fremdenführer und gemütliche Cafés in denen man ein Päuschen einlegen kann.

Allerdings muss man höllisch aufpassen, dass man sich von den Menschen nichts andrehen oder sich abzocken lässt, man muss also gut verhandeln.

Auch Rikschafahrer und Touristenguides wollen einem ständig erzählen, das ihre Hilfe mehr als wichtig ist, und dass man ohne diese gar nicht zurecht kommt. Bspw. bin ich an dem einen Morgen auf einen Berg gestiegen um mir den Sonnenaufgang anzuschauen, auf dem Weg dorthin wurde ich ständig von Rikschafahrern angesprochen, wo ich denn hingehen würde und wieso ich denn nicht mit ihnen fahren wolle. Ich wusste allerdings (da wir bereits den Sonnenuntergang auf dem gleichen Berg gesehen hatten) dass man ein bisschen klettern muss um auf den Berg zu gelangen, da frag ich mich also, was bringt mir da eine Rikscha, klettern muss ich trotzdem. Ein anderes Mal waren wir unterwegs zu einem Wasserfall und ein junger Mann sprach uns an ob wir Hilfe bräuchten, er meinte es wäre schwierig diesen zu finden und wir würden das sicher nicht alleine finden. Wir verneinten dies und sagten, dass wir seine Hilfe nicht wollen und das wir das schon alleine finden, also liefen wir weiter und er dackelte uns einfach hinterher (im Nachhinein war es gut, das er da war, weil man wirklich quer durch eine Bananenplantage laufen musste). Als wir dann wieder zurückkamen erwarteter dann von uns großzügig entlohnt zu werden, obwohl wir gesagt hatten, dass wir seine Hilfe nicht wollen. 

 

Wir hatten das Glück an einer geführten Fahrradtour durch die Umgebung teilzunehmen und viele der Tempel und Ruinen an einem Tag zu sehen. Den Abschluss der Tour bildete ein Mittagessen, Thali unter einem Baum. Thali ist ein indisches Menü, bei dem es Reis gibt dazu ein Dal (Linsengericht) mehrere Curry's, Chapatti's (Brotfladen), Papadam (sehr dünner, knuspriger Brotfladen) und Curd (eine Joghurt). Die Besonderheit ist, dass man einmal bezahlt und dann so oft nach bekommt wie man möchte. In unserem Fall war das Essen inklusive und wurde von der Frau unsres Guides gekocht, die auch Kochkurse für Touristen anbietet, es war sehr lecker . 

 

Dadurch das Hampi so klein ist, reichen drei, vier Tage locker um sich die wichtigsten Sachen anzusehen, aber es ist auch ein Ort an dem man Wochen verbringen könnte, weil die Natur wirklich schön ist und es einfach auch Spaß macht, sich in eine Ruine in den Schatten zu setzten und die Aussicht zu genießen, da es ein sehr großes Gelände ist erläuft sich das auch ganz gut und in etwas abgelegeneren Ruinen hat man auch weitestgehend seine Ruhe und kann sich entspannen. 

 

Alles in allem war es wirklich ein gelungener Kurzurlaub und ich bin wirklich froh, das noch gemacht zu haben, denn nächste Woche (20.12.) heißt es dann bye bye india, welcome back Germany

 

also bis dahin 

Lidvina