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Mein Urlaub mit Kai

Hallo ihr Lieben,

Es ist unglaublich wie die Zeit vergeht, ich bin nun bin ich schon 6 ½ Monate hier und damit geht mein Dienst hier so langsam dem Ende entgegen. Irgendwie freue mich auch schon ein bisschen auf Deutschland. Andererseits bin ich aber auch traurig, weil mir die Jungs hier alle sehr ans Herz gewachsen sind und ich sie sehr vermissen werde, wenn ich wieder in Deutschland bin. Irgendwie fühle ich mich als ein Teil ihrer Familie, einer der Jungs meinte mal zu mir, „Lidvina, dir wird hier nichts passieren, du hast jetzt 75 Brüder die auf dich aufpassen“. Und es ist wirklich so, wenn mich beispielsweise Srinivas (einer der größeren Jungs) mit dem Bike zum Bus bringt, wartet er so lange, bis ich auch wirklich in den richtigen Bus gestiegen bin, als ich ihn darauf ansprach meinte er, er mache sich sorgen um mich, weil er nicht will, dass mir etwas passiert. Auch jetzt als ich mit Kai im Urlaub war (dazu gleich noch mehr) hat mir mein Mitfreiwilliger erzählt, dass die Jungs ständig nach mir Fragen würden, sie haben mir sogar kurze Videos aufgenommen. Andersherum habe ich die Jungs auch ziemlich vermisst und war froh, als ich sie wiedersehen konnte.

Ja ich war im September im Urlaub. Kai hat mich für zwei Wochen besucht und wir sind ein bisschen herumgereist. So haben wir Mumbai  gesehen und waren in Udaipur, eine kleine Stadt in Rajasthan, die an einem See gelegen und von Bergen umrundet ist. Die kleinen von Lädchen und Cafés gesäumten Straßen, laden zum Flanieren ein und an jeder Ecke gibt es jemanden, der einen Plausch mit einem hält, manche mit, viele aber auch ohne den Hintergedanken etwas verkaufen zu wollen. Wir hatten das Glück das wir dort gerade zum Ende des Ganesha Festival waren, dieses ist eines der wichtigsten und größten Festivals, das in ganz Indien gefeiert wird, besonders aber in Mumbai. Auch in Mumbai hatten wir schon überall Ganeshastatuen (einer der hinduistischen Götter) angetroffen. Traditionell werden diese am Ende des Fests in einem Fluss, Meer oder See versenkt, da man die Statuen nicht einfach wegschmeißen kann.

Danach sind wir nach Jaipur weitergefahren, was die Hauptstadt von Rajasthan ist. Die Stadt war zwar auch sehr schön, allerdings gibt es viele Touristenguides, die einem eine Tour andrehen wollen oder Verkäufer, die versuchen Touristen (meist weiße) ihre Waren aufzuschwatzen, das war durchaus anstrengend. Allerdings liegt auch Jaipur in den Bergen und ist umgeben von sehr vielen Burgen die über Mauern miteinander verbunden sind. Das Bild das sich daraus ergibt ist ziemlich schön anzuschauen und sieht sehr idyllisch aus.

Unsere Vorletzte Station war Agra, dort stand natürlich der Taj Mahal auf dem Plan, ein Mausoleum, das von Sha Jahan für seine geliebte Frau Mumtaz Mahal gebaut wurde, die bei der Geburt des 14. Kindes verstorben war. Der Taj ist komplett mit weißem Marmor verkleidet und mit wunderschönen Einlegearbeiten verziert, also durch und durch ein Imposantes Bauwerk. Die beste Zeit den Taj zu besichtigen sind Sonnenauf- und -untergang, da zu diesen Zeiten das Licht besonders schön ist und die Sonne durch die Minarette scheint, außerdem sind besonders am frühen Morgen weniger Touristen da.  Neben diesem Tourimagneten gibt es in Agra allerdings noch einige andere Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Rote Fort, wo auch an Marmor nicht gespart wurde, oder der Babytaj, ebenfalls ein Grabmal, das zwar um einiges kleiner ist als sein großer Bruder, allerdings dafür viel feiner verziert ist und dadurch kunstvoller und aufwendiger wirkt.

Zuletzt waren wir noch einen Tag in Delhi, allerdings nur weil mir zu spät aufgefallen ist, dass ich statt den Flug  9:20 AM (den ich eigentlich buchen wollte), den PM Flug gebucht hatte. So hatten wir noch einen Tag, den wir in der Aerocity verbracht haben, einem Stadtteil Delhis, in dem sich Hotels aneinander reihen und der direkt am Flughafen liegt.

Am Ende war Kai noch ein paar Tage hier in meiner Stelle. Die Kinder haben sich total gefreut und fragen mich immer noch, wann Kai endlich wiederkommt, wo er jetzt ist und wie es ihm geht.