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Maheshwar

Es gibt Neuigkeiten von mir. Ich war einige Tage in Maheshwar, das ist in der Mitte von Indien in der Nähe von Indore, der Hauptstadt vom Staat Madhya Pradesh.

 

Ich habe dort meine Mitfreiwillige besucht, die bei REWA society arbeitet. Das ist eine Organisation die sich für das traditionelle Weberhandwerk in Maheshwar einsetzt. Das bedeutet sie haben eine große Weberei, außerdem unterstützen sie die Weberinnen und Weber, dadurch dass es eine Wohnsiedlung und eine Schule für ihre Kinder gibt. Die handgewebten Stoffe sind wirklich sehr hochwertig, kosten aber auch vergleichsweise viel, sind aber wunderschön und gemessen an deutschen Standards wirklich lukrativ. 

 

Am Sonntagmorgen bin ich um 4:45 in den Flieger gestiegen und nach Indore geflogen, um von dort aus mit dem Bus nach Maheshwar zu fahren. Es handelt sich um eine wunderschöne Tempelstadt, die an einem heiligen Fluss liegt, sodass dort viele indische Touristen hinkommen. Allerdings ist es sehr anstrengend dort als Tourist mit weißer Hautfarbe entlang zu gehen, da man schnell selbst als Attraktion betrachtet wird und ich so alle fünf Minuten gefragt wurde ob ich nicht ein Selfie machen wolle.  Die meisten akzeptieren allerdings ein „Nein“ und lassen einen dann in Ruhe.

 

Glücklicherweise hatte Leonie Sonntagnachmittag frei, sodass wir noch einen Ausflug zu den Wasserfällen des Flusses unternehmen konnten. Ich war am Ende auch komplett durchnässt, weil wir uns die ganze Zeit gegenseitig nass gespritzt haben. Viele Menschen gehen sogar in dem Fluss baden, Frauen lassen dafür auch ihren Sari an und Männer bleiben teilweise auch in voller Montur oder ziehen sich aus je nachdem.

Am Montag waren wir dann bei REWA und ich  konnte mir alles anschauen und hatte einen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Es war wirklich interessant alles zu sehen und mir die Stoffe anzuschauen und mir erklären zu lassen wie das alles funktioniert, wie die Stoffe gewebt werden und so. Am Nachmittag bin ich noch allein durch die Tempel gelaufen. Diese sind schon recht alt und ziemlich schön. Die Tempel sind direkt am Wasser, sodass es einfach schön ist am Ufer zu sitzen und sich zu entspannen.

Am Dienstag sind Leonie und ich noch ein bisschen durch Maheshwar gelaufen und abends hieß es dann schon wieder Abschied nehmen, da mein Flug am Mittwoch schon um 4:30 ging und ich somit schon abends nach Indore gefahren bin.

 

Es war wirklich eine schöne Zeit dort und ich konnte sehr gut abschalten, da ich im Moment bei mir im Projekt einige Probleme hatte, die aufgrund von Kommunikationslücken entstanden sind. Was mich durchaus sehr belastet hat. Allerdings konnten wir die Probleme weitgehend klären, sodass wir jetzt hoffentlich in einer positive Zukunft schauen können. Wobei mich auch immer noch manche Aussagen und zum Teil auch die Art und Weise, wie das Gespräch lief stört. Allerdings möchte ich keine Schuldzuweisungen machen, da es von beiden Seiten aus problematisch lief und wenn ihr genaueres Wissen wollt, dann fragt mich doch einfach nochmal persönlich, da ich hier nicht so sehr darauf eingehen will.

 

Allerdings gibt es auch eine schöne Neuerung in meiner Stelle. Ich habe seit drei Wochen eine Mitfreiwillige aus Ägypten. Theresa ist 32 Jahre alt und arbeitet als Musiklehrerin. Ihre Sommerferien nutzt sie dieses Jahr, um die Kinder hier glücklich zu machen. Leider bleibt sie nur noch bis 03.08. und fliegt dann weiter nach Kalkutta wo sie noch für einen Monat im Mutter Theresa Kinderheim arbeiten wird. Ich bin sehr glücklich sie hier zu haben und wir haben schon viele schöne Stunden gemeinsam verbracht und es ist wirklich schön jemanden hier zu haben, der in der gleichen Situation ist wie man selbst und manchmal tut es auch einfach gut, sich allen Frust von der Seele zu reden, ohne vorher groß die Umstände zu erklären.

 

Auch soll dann Mitte August noch ein anderer Freiwilliger kommen und zwar Daniel aus Deutschland. Daniel ist auch schon an die 30 und ist Kindergärtner. Ich bin sehr gespannt, wie das wird und ob er überhaupt kommt.

So das war es erst mal von mir.

Liebe Grüße

 

Lidvina